· 

Gegen Süden

Ja, den nördlichsten Punkt der Reise habe ich nun auch schon hinter mir. Eigentlich war noch der Gedanke in Richtung Tromso zu fahren aber die Wettervorhersage war da nicht grad so günstig mit Dauerregen im hohen Norden. Einen Besuch auf der Insel Andoya musste aber schon noch drin liegen. Jetzt zu dieser frühen Jahreszeit musste ich mir auch keine Gedanken machen, ob da auf der Westseite Der Insel noch ein Platz frei ist zum Übernachten. Nur ein Camper stand noch da. Es ist schon beeindruckend, vorne das Meer mit schönem Strand, hinten im Rücken Felswände die mehr oder weniger gerade in die Höhe gehen bis auf 500 Meter. Schau jedes Mal etwas ehrfürchtig da hoch und denke auch immer, hoffentlich bleiben die Felsen und Steinbrocken auch diese Nacht oben.

Konnte am Abend noch zwei Alder sehen und tags darauf weitere von den „Kollegen“ Immer wieder eine besondere Freude.

 

Ein weiterer Halt war dann in Misvaer. Wie immer zwischen dem Kieswerk und dem Fjord parkiert. Viele denken wie kann man nur an so einem Platz stehen. Alte Baracken und Einstellhallen die am verfallen sind. Das ist halt, wenn der Mensch das Glas als halb leer anschaut und nicht als halb voll. Der Blick über das ganze Fjord  auf das Wasser ist entschädigend für alles. Aber man muss es halt sehen. Mich stört die andere Seite überhaupt nicht. Und ein weiter Vorteil, ich störe niemand und niemand stört mich. So konnte ich am kommenden Tag in Ruhe angeln. Nicht einmal 2 Stunden brauchte ich für fünf grosse Kabeljau. Das reichte dann. Kann ja die ganzen Filet nicht in einem Mal einfrieren. Hätte ganz sicher das doppelte gefangen in kurzer Zeit. Kenne den Platz natürlich sehr gut und weis wo die Fische sind, eben nicht da wo alle anderen auch fischen. An was ich aber nicht gedacht habe, die Fische stehen viel höher im Wasser, da es noch sehr kalt ist. Da macht einen Monat schon sehr viel aus.

Das alles bei sage und schreibe 25 Grad. Im T-Shirt mit Sonnencreme …… Kurze Hosen ziehe ich ja ganz selten an, hatte mal einer, der hinter mir her gelaufen ist als ich mit kurzen Hosen am Arbeiten war. Irgendwann hörte ich Diesen dann hinter mir sagen, dass Du mit diesen „Stäcke-Beindli“ überhaupt laufen kannst…… eben, mit meinem Fliegengwicht von in etwa 60 kg braucht es auch keine Baumstämme um sich zu bewegen.

 

Am Folgetag kam dann auch in Misvaer der Regen, so machte ich mich auf den Weg zum Polarkreis, der ist ja nur einen Katzensprung entfernt. Oben angekommen hatte es einiges an Schnee. Eigentlich dachte ich mir ich könnte doch auch mal da oben eine Nacht (die ja jetzt keine mehr ist) verbringen. Aber bei 6 Grad auf gut 600 Meter Höhe.... bin dann doch in tiefere lagen gefahren. Auf ca. 200 Höhenmeter. Und siehe da, es schneit bei 4 Grad. War ein kluger Entscheid. Denn da oben eingeschneit zu sein hätte mir nicht so Spass gemacht. Gut ich gehe davon aus dass die Strassen frei waren denn es kamen ja Fahrzeuge runter, aber mit dem Fiat mit 4.5 Tonnen, Frontantrieb im Schnee zu fahren muss nicht sein. Den Stress kann und will ich mir erspahren. Geht gut ohne.

Eigentlich wollte ich auf der Strecke noch in einem meiner Lieblings Läden Zeit vertrödeln, aber es ist Pfingsten und alles hat zu. Auch nicht schlimm. So stehe ich hier auf einem der schönsten offiziellen Stellplätze in Norwegen. Jedes Fahrzeug hat sein eigenes „Abteil“ und geniesse die lange Pause. Gefahren bin ich heute nur gut 100 km. Und so geht es weiter Richtung Süden bis ich das schöne warme Wetter wieder finde.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Markus (Dienstag, 21 Mai 2024 14:21)

    Sauber Hucki, immer schön weiter so..., da gute Wetter kommt noch.